Helfen Sie Menschen in Not vor Ort!

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Im Jahr 1975 rief die HAZ-Redaktion das erste Mal Leser, Vereine und Unternehmen dazu auf, sich sozial vor Ort zu engagieren. Ganze 40?000 Mark kamen damals für die HAZ-Weihnachtshilfe und Menschen in Not vor Ort zusammen. Heute startet die Spendensammlung in die 40. Saison. Und wieder ist die Bevölkerung gefragt, mit Spenden für Unterstützung zu sorgen. In der vergangenen Saison kamen mehr als 1,1 Millionen Euro zusammen. „Die HAZ-Weihnachtshilfe hat sich über fast vier Jahrzehnte das Vertrauen erarbeitet, das man benötigt, um immer wieder und immer erfolgreicher wirken zu können. Die Weihnachtshilfe ist seriös und für die Bedürftigen nicht diskriminierend“, sagt Oberbürgermeister Stefan Schostok. „Die Summe zeigt, dass viele Menschen in der Region bereit sind, sich für die Schwächeren der Gesellschaft einzusetzen. Das finde ich sehr, sehr gut“, unterstreicht Regionspräsident Hauke Jagau.

Mehr als 10?000 Menschen haben sich im vergangenen Jahr beteiligt, in mehr als 3400 Fällen konnte geholfen werden. Einige dieser Fälle werden den Lesern in der HAZ vorgestellt. Es sind berührende Geschichten wie die von Katja Blume und ihrem neunjährigen Sohn Joey, der das Downsyndrom hat. Bei ihm wurde vor zwei Jahren Diabetes Typ I diagnostiziert. Joey aber versteht nicht, was Diabetes bedeutet und dass eine Unterzuckerung für ihn lebensgefährlich werden kann. Deshalb beschloss die alleinerziehende Mutter, einen Lebensretter für Joey anzuschaffen, einen Diabetiker-Warnhund, vor allem für die Zeit, wenn ihr Sohn älter und häufiger allein unterwegs sein wird. Mit ihren feinen Nasen riechen diese Hunde, wenn der Blutzucker gefährlich absackt, bringen Telefon, Blutzuckermessgerät und Traubenzucker, öffnen Türen, um Helfer in die Wohnung zu lassen.

Seit 17 Monaten nun lebt Golden Retriever Dakota mit im Haushalt der Familie, Katja Blume hat das Tier selbst in einer Hundeschule ausgebildet – um Kosten zu sparen, aber auch, um Dakota aufwachsen zu sehen. Seit wenigen Tagen ist die neunmonatige Ausbildung beendet, Dakota hat seine Prüfung zum Diabetiker-Warnhund bestanden. „Ich danke allen Lesern, die es mit ihrer Spende ermöglicht haben, dass ich Dakota ausbilden konnte“, sagt die 43-jährige Diplom-Ingenieurin, die sich seit Joeys Geburt ausschließlich um ihr behindertes Kind kümmert. Nach dem Bericht in der HAZ habe sie außerdem viele positive, aufmunternde E-Mails von Lesern erhalten. „Es war für uns eine gute Erfahrung“, sagt sie rückblickend. Inzwischen hat Dakota schon dreimal eine Unterzuckerung erschnüffelt, jeden Abend „kontrolliert“ der Hund an Joeys Bett, ob mit ihm alles in Ordnung ist. „Dakota ist ein rücksichtsvoller Hund, der sehr auf Joey achtgibt“, erzählt seine Mutter. Noch können die beiden aber nicht alleine losziehen. „Joey ist noch zu klein, Dakota würde ihn nicht als Rudelführer akzeptieren“, meint Katja Blume. Das aber wird sich im Lauf der Jahre ändern.

Über die Spendenausgaben wacht Koordinatorin Angela Müller von der Landeshauptstadt Hannover. Sie bearbeitet die Anträge der Menschen in Stadt und Umland und kennt die Bedürfnisse. „Bedürftige fragen vor allem nach Kinderkleidung, Spielzeug, Ersatz für defekte Haushaltsgeräte, Geld für Brillen und Zahnersatz“, sagt Müller. Auch Fahrräder seien gefragt. Aber auch Hilfe bei Schulbedarf, zum Beispiel für Taschenrechner, Schulranzen und Klassenfahrten. „Bei manchen Antragstellern führen Energiekosten zu finanziellen Problemen.“ Die Sozialarbeiter der Kommunen prüfen jeden Fall und arbeiten dafür mit der Diakonie, der Caritas und weiteren Organisationen zusammen. Im Verein HAZ-Weihnachtshilfe wachen die Sozialdezernenten von Stadt und Region über Einnahmen und Ausgaben. Die Spenden werden nur für Menschen in der Region Hannover verwendet. Kein Cent der Spenden wird für Werbung und Verwaltung ausgegeben. Die Weihnachtshilfe ist die größte Spendensammlung der Region – die Bürger selbst sorgen für ihren Erfolg. Vielen Dank!

Text: Jan Sedelies und Veronika Thomas | Foto: Rainer Surrey

Author: Michael Soboll

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