Benefiz-Aktion: Die Kröpcke-Uhr ist Ausstellungsraum für Stadtgeschichte

Für Eddie Lange und Thomas Ganzenmüller ist es eine der filigransten Ausstellungen in Hannover. Die Experten für Ausstellungstechnik und Aufbauten der Kestnergesellschaft haben sich am frühen Dienstagmorgen an der Kröpcke-Uhr getroffen, um auf nur einem Quadratmeter die oxidierten Kupferplatten der Künstlerin Katinka Bock auszustellen. „Rauschen (acht mal Grün)“ heißt das Werk, das aus acht Kupferplatten gefertigt wurde. Die Platten prägten und schützten von 1928 bis 2019 das Dach des traditionsreichen Anzeiger-Hochhauses. Die Kuppelkunst wird nun bis Mitte Januar in der Kröpcke-Uhr ausgestellt. HAZ-Leser und HAZ-Leserinnen können von nun an die Kunst zugunsten der HAZ-Weihnachtshilfe ersteigern – die Spendensammlung für Menschen in Not vor Ort.

Eddie Lange und Thomas Ganzenmüller haben für die besondere Kuppelkunst eine eigene Hängung entwickelt und greifen immer wieder zur Wasserwaage, um die Kunst ins Lot zu bringen. „Es ist eine Art Mobile“, sagt Lange. Die Konstruktion macht es möglich, alle acht Kupferplatten auf kleinstem Raum auszustellen. Der Verein KulturRaum Region Hannover und der Künstler Joy Lohmann, die die Ausstellungen in der Kröpcke-Uhr regelmäßig kuratieren, haben zudem ein Lichtkonzept entworfen, das auf Zeitschaltuhren setzt. Das Licht setzt die Kunst von Katinka Bock am Abend besonders in Szene. So können Spaziergänger mit genügend Abstand einen Blick auf die Kunst werfen.

So steigern Sie mit: Sicher Sie sich Stadtgeschichte

Die Platten vermitteln pure Stadtgeschichte. Die Witterung, der Krieg und viele Krähenschnäbel haben dem Kupfer eine einmalige Patina und Struktur gegeben. Die Künstlerin hat jede Platte mit einem Winkelschleifer bearbeitet und jeweils einen Buchstaben in die Oberfläche geschnitten. Die minimalistischen Buchstaben lassen sich nun auch durch die Scheiben der Kröpcke-Uhr beobachten. Sie ergeben zusammen das Wort „Rauschen“.

Bis zum Sonntag, 17. Januar 2021, können interessierte Kunstliebhaber Gebote für jeweils eine Kunstplatte abgeben.

Die acht höchsten Gebote gewinnen und helfen direkt Menschen in der Region Hannover, die in Not geraten sind. Für die Teilnahme ist es wichtig, dass Interessierte ihre Kontaktdaten und das Stichwort „Kuppelkunst“ mitschicken. Gebote sind via Mail an hannover@haz.de oder auch per Post möglich, an die HAZ-Redaktion, Stichwort Weihnachtshilfe, August-Madsack-Straße 1, 30559 Hannover. 

Durch die Versteigerung werden die Platten einzelnen Besitzern übergeben. Die HAZ-Redaktion plant ein gemeinsames Treffen der Spender-Gemeinschaft, um die Kunst und Menschen zusammen zu bringen, sobald es die Corona-Maßnahmen zulassen. 

Author: Jan Sedelies

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